Das Privacy Magazine "prima" wird vom Berliner Datenschutzbeauftragten zusammengestellt und herausgegeben. Die regelmäßigen - an Wochentagen täglichen - Ausgaben enthalten eine Übersicht von datenschutzrelevanten Berichten der (von uns) ausgewählten Berliner und überregionalen (deutschen) Presse. |
Abkürzungen der ausgewerteten Tageszeitungen
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"Lauschangriffe wurden verdoppelt
Die Zahl der Lauschangriffe hat sich in Berlin zwischen 1995
und 1997 mehr als verdoppelt. ... ...1997 insgesamt 537 Telefonüberwachungen
ausgewiesen. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl noch bei 217." taz 1.2.99
S. 19
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"Gesicht erkannt, Gefahr gebannt / Komplexe Computerprogramme machen die Video-Überwachung immer perfekter" FR 1.2.99 S. M 11
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"Ein waches Auge / Kalkuliertes Risiko beim
Internet-Zugang
Immer wieder verunsichern Schreckensmeldungen über Sicherheitslücken
die Internet-Gemeinde. Dabei ist die Datenübertragung über das
globale Netz sicherer, als allgemein angenommen wird. Die wirkliche Gefahr
lauert anderswo: So mancher Surfer holt sich mit scheinbar harmloser Software
oder beim Besuch von Web-Seiten mit aktiven Inhalten ungebetene Besucher
auf seinen PC. Sie lassen sich insbesondere unter Windows nur schwer
am Ausspionieren und Verändern von Daten hindern." c't 1999
Heft 3 S. 142 ff.
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"MfS-Akten 'Ein ganz gewöhnlicher Fall'
Dresden / Hans-Joachim Meyer, Sachsens Wissenschaftsminister,
gibt dem Beobachter der Landespolitik Rätsel auf. ... Wie bereits
berichtet, soll sich der Minister noch nach einem geschlossenen Vergleich
mit einer zuvor fristlos gekündigten Krankenschwester unrechtmäßig
deren MfS-Akten beschafft und öffentlich gegen die Frau verwendet
haben. In einer Landtagsdebatte machte er dazu zweifelhafte Angaben, die
nun ein Untersuchungsausschuß klären soll." ND 1.2.99
S. 6
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"CDU fordert Aufklärung im Fall Nase / Anfrage:
Warum beschäftigt Land mutmaßlichen Spion?
Die Weiterbeschäftigung des früheren mutmaßlichen
Stasi-Spions ... in der Landesregierung verstößt nach Auffassung
der CDU-Landtagsfraktion klar gegen das Gerechtigkeitsprinzip. ... 'Die
CDU erwartet jetzt von der Landesregierung detaillierte Auskünfte
über die Ergebnisse des Disziplinarverfahrens', sagte Homeyer. Außerdem
wolle die Fraktion wissen, ob es eine Überprüfung durch die Gauck-Behörde
und eine Observierung durch den Verfassungsschutz gab." BerlZtg 1.2.99
S. 28
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Interview:
"Big Brother im Chip? Prozessor-Spezialist
Hans-Jürgen Werner von Intel zur umstrittenen Einführung von
Pentium-III-Chips mit elektronisch lesbarer Seriennumer
SPIEGEL: 'Wem nützt die elektronische Seriennummer im Prozessor?'
Werner: 'Sie kann die Sicherheit im Internet erhöhen. Heute
identifizieren sich Kunden beim Einkaufen im Internet oder beim Homebanking
durch ein Paßwort, das geknackt oder ausspioniert werden kann. ...'
SPIEGEL: 'Datenschützer fürchten, auf diese Weise verlören
Internet-Surfer ihre Privatsphäre, weil sie anhand der Rechnernummer
jederzeit identifiziert werden könnten. Es gibt wegen dieses Big-Brother-Szenarios
schon Boykottaufrufe gegen Ihre Produkte. Der US-Staat Arizona erwägt
sogar, den Chip zu verbieten.' Werner: 'Es ist ausgeschlossen, daß
die Identifikation des Prozessors ohne Wissen des Benutzers stattfindet.
...' SPIEGEL: 'Ist die Seriennummer aktiviert, könnte sie
aber auch heimlich abgefragt werden.' Werner: 'Wir arbeiten in Kooperation
mit Banken und Softwareentwicklern an einem sicheren Konzept: Wenn
ein Kunde per Internet Kontakt zu seiner Bank aufnimmt, könnte deren
Server beim Einloggen ein Stück Software auf den Rechner des
Kunden übertragen, aber nur mit Wissen und Zustimmung des Benutzers.'
SPIEGEL: ' Genausogut könnte aber auch ein zukünftiger Internet-Browser
die Seriennummer weitergeben, etwa an Internet-Kaufhäuser, die ihre Kunden
wiedererkennen wollen.' Werner: 'Es gibt keinen Grund dafür,
daß die Entwickler von Browsern so ein Feature implementieren sollten.
...'" DER SPIEGEL 5/1999 1.2.99 S. 158
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